4. Tag: Das Gotthard-Museum...

...ist auch ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Es befindet sich nahe der Postautohaltestelle in den ehemaligen Stallungen und Lagerräumen des Hospizes.

Die Dauerausstellung im 2. Stock stellt den Versuch dar, die Geschichte der Strassen- und Verkehrsentwicklung über den Gotthard von der Entstehung der Eidgenossenschaft bis zur heutigen Zeit aufzuzeigen.

Gegenwärtig gibt es Bemühungen für eine Kandidatur der Gotthard-Strecke als UNESCO Welterbe, wobei die zukünftige Nutzung selbiger ein wichtiges Kriterium sein wird.

 

Der Teufel als Widersacher jener Menschen, die den Berg und die Natur bezwingen wollen, spielt auch in der Ausstellung eine zentrale Rolle.

Besonders gut gefallen haben uns die prächtigen Kleider der Standesläufer der eidgenössischen Orte, die seit dem 14. Jahrhundert mit der Regierungspost auch private Briefe mitnehmen durften. Belästigung oder Beschimpfung eines Boten wurde streng geahndet, Mord konnte gar zu einem Krieg führen, wie etwa dem Einmarsch der Eidgenossen 1511 nach Oberitalien (Winterfeldzug) nach der Ermordung von zwei Standesboten in Lugano durch französische Söldner.

In der Wechselausstellung im 1. Stock präsentiert das Gotthard-Museum alle unmittelbar nördlich und südlich des Gotthard-Passes gelegenen Gemeinden.

Faido zum Beispiel befindet sich an der wichtigsten Eisenbahn- und Strassenachse Europas. Schon im 19. Jahrhundert sorgte die Eröffnung des befahrbaren Weges dafür, dass Faido zu einem der beliebtesten Ferienorte des wohlhabenden Bürgertums und des Adels von Mailand wurde.

Beeindruckende Hotels, die heute geschlossen sind, legen Zeugnis dieser glorreichen Vergangenheit ab. Das goldene Zeitalter des Tourismus in Faido erlebte seinen Höhepunkt am Ende der Belle Époque: Im Jahr 1913 kostete ein Aufenthalt in Faido mehr als einer in St. Moritz!

Das Bilderbuchwetter verschönerte unseren letzten Tag vor der Abreise.

 

 

 

 

 

 

 

Einige Mitglieder unserer Klasse gönnen sich auf dem Gotthard-Pass einen Augenblick der Erholung...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos von Elina Cannone, Theo Zahno und Seraina Gartmann